Marcus Wiebusch im Berliner Heimathafen Neukölln

Marcus Wiebusch hat als Sänger von „…But Alive“ dem (Deutsch-)Punk die Grenzen erweitert, um danach mit Kettcar der Indie-Szene einen kreativen Kick zu geben. Nun hat er seine eigenen musikalischen Ideen unters Volk gebracht. Im Berliner Heimathafen endete nun seine kurze Konfetti-Tour.

Begonnen hat der Abend kurz nach 21 Uhr mit „AND THE GOLDEN CHOIR“. Der virtuose und zwischen den Songs recht schweigsame Tobias Siebert wurde von „seiner Band“ auf Vinyl begleitet – dazu der Sänger mal mit akustischer Gitarre, mal am elektrischen Klavier (warum stehen Klaviere eigentlich immer quer zum Publikum?). Das Knistern des Tonabnehmers am Plattenspieler zog das Publikum gleich in seinen Bann – so wie die drauf folgende emotionale & sphärische Musik. Es gab viel Applaus.

Nach kurzer Umbaupause stand Herr Wiebusch auf der Bühne und begrüßte das Publikum mit „Berlin, alte Lady“. Begleitet wurde er von Christoph Bernewitz an der Gitarre, Sebastian Borkowski an Saxophon und Querflöte, Pär Lammers auf Piano & Keyboards, Jason Liebert an Posaune & Sousaphon (mit Abstand das größte Instrument an diesem Abend), Tim Neuhaus am Schlagzeug, Philipp Sindy auf Trompete & Flügelhorn sowie Felix Weigt am Bass.

Über seine Songs war im Vorfeld schon viel diskutiert worden, gerade wegen des Sprechgesangs. Es begann mit „Off“ – gleichzeitig Opener seines neuen Albums – großartiger Bläser-Part und ein sehr guter Einstieg. Die 8 Musiker waren sehr gut aufeinander eingestellt. Bei „Jede Zeit hat Ihre Pest“ stellte Marcus Wiebusch die Gitarre zur Seite und der Sprechgesang kam zum Einsatz. Damit muss er sich nicht verstecken, das Publikum war begeistert. Zudem war der Hamburger Sänger in Erzähllaune und gab zu den einzelnen Songs Geschichten über Entstehung oder Bedeutung zum Besten. Da mit eigenen Songs der Abend viel zu schnell zu Ende gewesen wäre, gab es zusätzlich eine “Extended Version” von Kettcars „Balkon gegenüber“. Die neue zweite Strophe spiegelte die Sicht des Typen auf dem Balkon wider.

Im Zugabenteil kam mit „48 Stunden“ noch ein zweiter Kettcar Song zum Einsatz. Zur zweiten Zugabe war klar: ein Song muss wiederholt werden („Von Peter Fox lernen heißt siegen lernen“). Dazu wurde aus der Band und von Herrn Wiebusch jeweils ein Song vorgeschlagen, über die das Publikum entscheiden konnte. Im Ergebnis wurde „Der Fernsehturm liebt den Mond“ ganz klar von „Nur Einmal Rächen“ überstimmt.

Das Konzert war wie immer viel zu kurz und die Tour zu klein. Doch schon im Juni geht die Tour weiter, vielleicht gibt es dann auch T-Shirts und mehr Merchandise!

Text: RockRé/Sören Eb.-Biermann

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