Stehkonzert mit Michy Reincke im Schweriner Speicher

Der ein oder andere Besucher wunderte sich noch vor Beginn des Konzertes über mangelnde Bestuhlung: die Diskussion über “Stühle” und “wo ich denn sitzen soll”, zwischen einem Gast und dem Veranstalter konnte am Eingang jeder mitverfolgen – aber egal, es ist ein ein Ü30/40-Konzert und da muss man sich halt auf ein “anspruchsvolles” Publikum gefasst machen. Der Abend begann gegen 21 Uhr mit Buket. Von sich selbst schreibt Sie auf Facebook: “Singer / Songwriter / Supergirl”. Begleitet von Ralf Denker an der akustischen Gitarre bezauberte Sie das Publikum mit ihrem kraftvollen, aber einfühlsamen Gesang. Sie stellte ausschließlich Eigenkompositionen vor – es passte sehr gut zum Abend und die Zuhörer nahmen es dankend an. Ohne grosse (Umbau-) Pause kam auch direkt im Anschluss Hr. Reincke zusammen mit Bassist Stephan Gade (nun an der Akustikgitarre) auf die Bühne. Die Lieder der aktuellen CD bestimmten den Abend. Mit “Nächte über’s Eis” kam zur Mitte auch der 1. Felix De Luxe Song zum Einsatz. Mit “Mach Dein Herz Laut” oder “Valerie Valerie” ging es quer durch das musikalische Schaffen von Michy Reincke. Gade und Denker wechselten sich ein ums andere Mal mit Gitarrensoli ab und Buket als Background-Sängerin war eine hervorragende Hintergrundbegleitung. Auf seine Geschichten zu den Liedern und aus seinem Leben wartete das Publikum eigentlich schon. Michy Reincke erzählte über die Intention des Liedes “Du brauchst keine Angst zu haben” – man soll sich im Leben nichts durch überängstliches Verhalten verbauen, sondern den Mut haben, auch mal gegen den Strom seinen eigenen Zielen zu folgen. Es ist zu hoffen, dass auch jeder seinen teils ausschweifenden philosophischen Gedanken folgen konnte. Interessant war aber auch, die Gedanken hinter der Bildidee des Covers vom aktuellen Album zu hören: Michy Reincke als Außerirdischer auf seiner eigentlich nur vorbeifliegenden Untertasse. Doch es wurde auf der Bühne auch viel gesungen, getanzt und gelacht – auch nach der kurzen Pause. Bei “Für immer blond” wurde eine junge Dame auf die Bühne geholt, wie (angeblich) ihre Schwester in Rostock (Konzert war am Vortag) empfohlen hatte. Sie durfte dann jedenfalls die Band auf der Mundharmonika zu begleiten. Auch wenn das für sie wohl das 1. Mal war, kam die Mundharmonikaspielerin erstaunlich gut zurecht und traf die richtigen Töne. Im Zugabenteil kam dann das für Herrn Reincke auf Konzerten wohl unvermeidliche (weil die meisten Gäste wohl darauf hoffen) “Taxi Nach Paris” – erst jedoch nach einer Einlage von “By the rivers of Babylon”. Als Abschluss dann mein Highlight des Abends: “Es wär so schön”. Insgesamt war es eub sehr unterhaltsamter Abend – danke und gerne wieder im September, dann als Felix de Luxe zum Anlass des 30-jährigen Geburtstages des “Taxi nach Paris”. “…Es ist alles nur Musik”

Text: RockRé und S.E.-B.

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